Das BSG-Schulteleskop – unser Auge ins Weltall

Seit mehr als 20 Jahren gehört die Astronomie zum festen Bestandteil des Unterrichts am Bernhard-Strigel-Gymnasium.

Im Wahlunterricht, im Q12-Astrophysik-Kurs und am Begabungsstützpunkt haben die Schülerinnen und Schüler von der Unterstufe bis zum Abitur die Möglichkeit, sich mit diesem spannenden Teilgebiet der Physik zu beschäftigen.

Im Kurs „Sonne, Mond und Galaxien – Astrofotografie“ sammeln Schülerinnen und Schüler des Begabungsstützpunkts Memmingen Erfahrungen mit einer der schönsten Disziplinen der Astronomie, der Astrofotografie. Sie lernen in diesem Kurs neben Hintergrundinformationen zur Fotografie und zur Astrophysik, wie man mit dem Schulteleskop interessante kosmische Objekte fotografiert und wie man diese mit spezieller Software bearbeitet. Das BSG-Schulteleskop leistet dabei zusammen mit einer neuen, für die Astrofotografie modifizierten Kamera beste Dienste. Durch Teleskop und Kamera werden „himmlische Schätze“ sichtbar, die dem menschlichen Auge normalerweise verborgen bleiben.

Drei Bilder, die in den letzten Wochen mit dem Schulteleskop aufgenommen wurden, machen dies deutlich:

Der 1350 Lichtjahre entfernte Orionnebel gilt als das vielleicht schönste und farbenfroheste Objekt am Winterhimmel. Die riesige Gaswolke im Sternbild Orion wird durch einen zentralen, Stern, der etwa 200 000-mal so viel Energie freisetzt, wie die Sonne, zum Leuchten angeregt. Der Orionnebel ist eine Region, in der gerade neue Sterne und Exoplaneten entstehen.

Der Hantelnebel ist mit 1400 Lichtjahren ähnlich weit entfernt, wie der Orionnebel. Während im Orionnebel Sterne geboren werden, zeigt der Hantelnebel den Todeskampf eines Sterns. Der sterbende Stern bläst seine Hülle ins Weltall. Dabei entsteht ein farbiger Planetarischer Nebel. Im Inneren des Hantelnebels befindet sich das, was vom ursprünglichen Stern übrigbleibt: ein 100 000 Grad heißer Weißer Zwerg.

Der Krabbennebel ist der Überrest einer gewaltigen Sternexplosion, die im Jahr 1054 beobachtet und aufgezeichnet wurde. Die Materie eines schweren Sterns, der in einer Supernova sein spektakuläres Ende gefunden hatte, wird noch heute mit einer Geschwindigkeit von mehr als 5 Millionen km pro Stunde weggeschleudert. Supernovae gehören zu den energiereichsten Ereignissen in unserer Heimatgalaxie. Schwere chemische Elemente wie beispielsweise Gold entstehen bei solchen Sternexplosionen. Im Zentrum des Krabbennebels befindet sich ein Neutronenstern. Der Krabben-nebel ist etwa 6300 Lichtjahre entfernt.

Text und Bilder: Andreas Kellerer

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