Schüler werden zu Lebensrettern ausgebildet

Nicht tatenlos dastehen, sondern handeln – So lautet die Devise, wenn ein Mitmensch einen Herzstillstand erleidet. Dass es gar nicht so schwer ist, zum Lebensretter zu werden, zeigten Mitarbeiter der Anästhesiologie des Klinikums Memmingen bei einem Reanimationstraining im Bernhard-Strigel-Gymnasium.

Was man tun muss, wenn ein Mensch vor einem zusammenbricht, erklärten Anästhesie-Funktionsoberarzt Dr. Michael Laupheimer und der Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege, Daniel Jonetz, den Zehntklässlern des Bernhard-Strigel-Gymnasiums am 20.09.22: „Prüfen, rufen, drücken.“ Bedeute im Klartext: „Als Erstes prüft ihr, ob der Mensch vor euch noch ansprechbar ist und atmet.“ Als Zweites wird unter der Telefonnummer 112 der Rettungsdienst gerufen. „Und bei keinem Lebenszeichen beginnt ihr als Drittes mit der Reanimation.“

Wie das genau funktioniert, übten die Gymnasiasten anschließend an Demonstrationspuppen.

Die sofortige Herzdruckmassage verdoppele bis verdreifache die Überlebenschance: „Durch die Reanimation haltet ihr den lebenswichtigen Blutkreislauf in Gang, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist. Man kann dabei nichts falsch machen. Das einzige, was man falsch machen kann, ist, nichts zu tun.“ Denn schon nach drei bis fünf Minuten komme es zu unwiederbringlichen Schäden im Gehirn. „Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen aber im Schnitt bis zu acht Minuten“, betonte Laupheimer, der auch regelmäßig als Notarzt in Memmingen und Umgebung im Einsatz ist. Dieses kritische Zeitfenster könne nur durch die Maßnahme von Ersthelfern überbrückt werden.

„Wir finden dieses Reanimationstraining sehr sinnvoll“, betonten die Schülerinnen Nora Ewert und Carla Bous nach der Übung. „Weil man hier lernt, einen Menschen zu retten und das in jeder Lebenssituation nützlich sein kann“, ergänzte Nora Ewert. Und auch Sarah Thomas fand es sehr interessant, auch wenn sie hofft, dass sie es niemals brauchen wird.

Anästhesist Dr. Michael Laupheimer (kniend) und Fachkrankenpfleger Daniel Jonetz (rechts) erklärten den Gymnasiastinnen Helene Holdau (in rot), Carla Bous (daneben) und Sarah Thomas (kniend) die Herz-Druck-Massage mithilfe von Demonstrationspuppen.         Foto: privat

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