Am 25. Oktober erlebten zahlreiche große und kleinere Astronominnen und Astronomen des Bernhard-Strigel-Gymnasiums, wie sich der Mond vor die Sonne schob. Durch Sonnenfilter beobachteten sie das Ereignis mit den beiden Spiegelteleskopen der Schule. Für besonderes Interesse sorgte unser H-Alpha-Teleskop, durch das man nicht nur den Mondschatten vor der Sonne betrachten konnte, sondern auch unzählige Protuberanzen. Das sind gewaltige Ausbrüche, bei denen Sonnenmaterie aus dem Sonneninneren herausgeschleudert wird.
Nicht ganz erfüllt wurden wohl die Erwartungen eines Schülers, der fragte, wann es denn nun finster werde. Finster wurde es am 25. Oktober nicht, denn es handelte sich lediglich um eine partielle Sonnenfinsternis, bei der der Mond nicht über die Sonnenmitte läuft und deshalb nur einen Teil der Sonnenscheibe bedeckt. Trotzdem ist auch eine partielle Sonnenfinsternis ein seltenes Ereignis. Am Bernhard-Strigel-Gymnasium konnten wir zuletzt am 20. März 2015, also vor mehr als sieben Jahren, eine solche Sonnenbedeckung durch den Mond beobachten.
Zur Entstehung der Sonnenfinsternis haben wir allerdings noch eine zweite Theorie, die ohne den Mond auskommt: Am 5. Oktober gelang es uns, prächtige Sonnenflecken zu fotografieren. In der größten Fleckengruppe erkennt man – mit etwas Fantasie – einen Löwen. Es könnte doch eigentlich auch sein, dass unser Löwe am 25. Oktober von der Sonne ein Stück abgebissen hat. Wer weiß…
Text und Bilder: Andreas Kellerer