Die Europawahl 2024 – Für viele das erste Mal

Go vote! Geh wählen! – Dieser klare Appell geht an alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger der EU: Gebt eure Stimme ab bei der Europawahl!

Insgesamt dürfen fast 370 Millionen Menschen wählen und damit die zukünftige Politik der Europäischen Union beeinflussen. Alle Wählen­den haben eine Stimme. Jede Stimme zählt. Die Europawahl ist die größte länderübergreifende Wahl. Sie findet vom 6. bis 9. Juni 2024 in den 27 europäischen Mitgliedstaaten statt. In Deutschland wird traditionell am Sonntag gewählt. Heißt: Stimmabgabe für deutsche Europäerinnen und Europäer ist am 9. Juni.

Ein Novum:  Das erste Mal dürfen in Deutschland auch 16- und 17- Jährige wählen. Grund genug für die Fachschaft PuG, unsere Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen noch etwas genauer auf ihre erste Wahl vorzubereiten und ihnen Hilfestellung zu geben, wie und wo sie sich informieren können.

Ergänzend zum Unterricht bekam die Fachschaft PuG dabei Unterstützung vom Europabüro Memmingen und vom Vöhlin-Gymnasium, einer EU-Botschafter-Schule.

Für unsere Erstwählerinnen und Erstwähler sollten vor allem diese Fragen beantwortet werden: Was muss man bei der Wahl beachten? Wie funktioniert die EU und was hat das Europäische Parlament für Kompetenzen? Und vor allem: Was hat Europa überhaupt mit meinem Alltag zu tun?

Immerhin: Die EU ist ein komplexes Gebilde. 27 souveräne Nationalstaaten sind bereit, in einigen Bereichen Souveränitätsrechte an die EU abzugeben. Sie lassen europaweiten Regelungen den Vortritt, wenn Entscheidungen auf der nationalen Ebene nicht zielführend sind.

Viele Regelungen – eben auch in Deutschland – gehen also auf EU-Richtlinien zurück oder sind europaweit geltende Verordnungen. Die Folge: Die EU steckt in unserem Alltag. Dafür müssen wir nicht mal in ein anderes EU-Land reisen.

Das machte auch Frau Dr. Carolin Rüger in dem Vortrag „EU-Wozu? – Alles, was ich zur Europawahl wissen muss“ deutlich. Sie ist Europaforscherin, Trainerin für europapolitische Bildung und Rednerin im Team EUROPE DIRECT der Europäischen Kommission. Frau Alexandra Hartge vom Europabüro konnte sie für den Vortrag am Vöhlin-Gymnasium gewinnen. Den Schülerinnen und Schülern des Vöhlin-Gymnasiums, der städtischen Realschule und des BSG wurde klar: Die EU ist nicht weit weg; die Entscheidungen betreffen uns tagtäglich. Angaben auf Lebensmitteln, die Qualität von Wasser, Verbraucherrechte, Datensicherheit – sind nur einzelne Beispiele europaweiter Regelungen, von denen wir profitieren. Und das „on top“ zu Frieden zwischen den europäischen Staaten, Wohlstand und der Freizügigkeit, in jedes EU-Mitgliedsland reisen, dort studieren, arbeiten und wohnen zu können. Umso wichtiger ist es, mitzubestimmen, wer für uns in Straßburg und Brüssel – im EU-Parlament – die Entscheidungen trifft.

Wie die Wahl technisch abläuft und welche Kompetenzen das EU-Parlament hat, vermittelten die drei Juniorbotschafterinnen vom Vöhlin-Gymnasium unseren Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe. Dazu besuchten sie uns und kamen ihrem Auftrag nach, ein Bindeglied zwischen dem Europäischen Parlament und den jugendlichen Europäerinnen und Europäern zu sein.

Mit ihrer Stimme wählen alle Wahlberechtigten eine der 35 Parteien oder politischen Vereinigungen, die in Deutschland zugelassen sind. Orientierung über ihre jeweiligen politischen Ideen gibt der Wahl-o-Mat der Bundeszentrale für Politische Bildung und unterschiedliche Angebote, die die Wahlprogramme – auch für Jugendliche verständlich – analysieren. Welche Idee einen persönlich überzeugt, muss man selbst herausfinden. Auch das gehört dazu, die Wahl zu haben.

Europaweit gibt es kein einheitliches Wahlrecht. Wie in Deutschland dürfen in Belgien, Malta und Öster­reich Menschen ab 16 Jahren wählen, in Grie­chenland ab 17. In allen anderen EU-Ländern muss man mindestens 18 Jahre alt sein. In einigen EU-Staaten gibt es sogar eine Wahlpflicht. In Deutschland muss man seine Stimme nicht abgeben. Aber: Man darf. Am 9. Juni darf man mitentscheiden, wer in den nächsten Jahren europaweit geltende Regelungen beschließt, die unseren Alltag bestimmen. Diese Entscheidung sollte man nicht anderen überlassen.

Isabell Schneider und Katharina Neubauer für die Fachschaft PuG

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